Dead Sea – Meer der Angst –Tim Curran – Lesenswert vom 03.10.2019

Hallo!
Da bin ich wieder (und demnächst hoffentlich wieder öfter!) nach meiner ungeplanten „Sommerpause“ (Kurzfassung; Arbeit, Leben, Sommer, Unlust und so weiter) und ich habe euch ein Buch mitgebracht das mich in der Zeit begleitet hat und in erster Linie wegen seiner Dicke halbwegs um den Verstand gebracht hat, aber eigentlich war es doch echt gut…

Dead Sea – Meer der Angst
Tim Curran

 

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In Tim Currans Mammutwerk Dead Sea – Meer der Angst geht es um eine Gruppe von US-Amerikanern, die sich mit einem Schiff und Arbeitsgerät auf den Weg machen um im südamerikanischen Dschungel eine Straße zu bauen und so schnelles Geld zu machen. Doch die Gruppe, bestehend aus den unterschiedlichsten Charakteren, gerät bald in der Sargassosee in einem Sturm und befindet sich kurz darauf umgeben von Nebel. Nebel der immer dichter wird, sodass man kaum etwas sehen kann und ein Meer das plötzlich ganz ruhig daliegt. Die Technik des Schiffs versagt und die Tage vergehen –  doch der Nebel bleibt. So ruhig wie das Meer bleibt es hingegen an Bort nicht, denn im Nebel und den Tiefen der Sargassosee lauern Kreaturen, die noch nie jemand zu vor erblickt hat und nur darauf warten sich eine nach dem anderen von der Besatzung zu angeln…

Mir hat das Buch von der Thematik echt sehr gut gefallen. Ein Schiff landet im Sturm und befindet sich kurz darauf umgeben von Nebel im Nirgendwo und weder Funk noch Navigationsgeräte wollen funktionieren. Dazu noch ein Nebel der schier undurchdringlich scheint und fiese seltsame Monster, die sowohl für Grusel- als auch Splattermomente sorgen. Das ganze hat eine echt fantastische Atmosphäre. Auch die Charaktere sind super, denn wir haben eine bunte Gruppe von einfachen Arbeitern und anderen Leuten der Baufirma, die nur schnell Geld machen wollen um Schulden zu begleichen, oder deren Familien zu versorgen, sowie der Manschaft des Schiffs. Es gibt jedemenge kleine spannende Geschichten und Hintergründe, derbe Sprüche und kleinere Dramen und alles ist gefangen in dem Dead Sea, einem wirklich dicken Buch in dem es eigentlich „nur“ um Seemannsgarn geht.
Allerdings hatte ich mit dem Buch auch so meine Probleme, denn es hat 761 Seiten und irgendwann erreicht man hier einen Punkt, wo man einfach keinen Bock mehr darauf hat. Auch die derbe Sprache einiger Charaktere ist dann nicht mehr witzig, sondern nervt fast schon und man wünscht sich, dass der eine, oder andere Charakter doch bitte schnell das zeitliche segnen möge. Da hilft es auch nicht, dass Tim Curran echt super darin ist seine Geschichten so zu gliedern, dass es sich schnell lesen lässt.
Das ganze Buch ist unterteilt in vier größere Teile und hat zudem noch sehr kurze Kapitel, die man eigentlich recht schnell durch bekommt, was zu anfang auch gut geklappt hat. Dazu gibt es hier noch einige Tagebucheinträge, die es auch noch mal extra auflockern. Doch mir war es dann auf Dauer doch zu viel und bald lag das Buch wirklich lange (4-5 Monate (?) ) einfach nur da und setzte über den Sommer Staub an… Bis ich dann letzte Woche mich wieder dran gesetzt habe und die letzten 300 (?) Seiten einfach durchgezogen habe.
Auch den Rest des Buches fand ich gut, aber mich da wirklich zu zwingen zu müssen weiter zu lesen, damit es endlich endet fand ich dann etwas unschön, zumal ich zwischenzeitlich den Eindruck hatte, dass Tim Curran selbst nicht so genau wusste wie er es denn nun Enden lassen sollte und so geht die Geschichte auf den letzten 150 Seiten noch mal in eine etwas andere Richtung, die für Fans von klassichen Seemansgarn dann warscheinlich doch zu abgehoben ist und präsentiert uns dann ein relativ plötzliches Ende.

Die Frage ist, was ziehe ich jetzt aus dem Ganzen? Was kann ich über ein Buch schreiben, dass mir einerseits gut gefallen hat, andererseits mich dann nach einiger Zeit eher gequält hat.
Also; Im großen ganzen fand ich das Buch gut. Aber nicht so gut. Es ist das dickste Buch von Tim Curran, was ich von ihm gelesen habe (ist mein viertes), aber eher nicht sein bestes ( muss aber noch nicht sein „schlechtestes“ sein).
Ich hätte hier einiges an dem Buch anders gemacht und zwei vorgehensweisen besser gefunden. Die erste wäre gewesen aus dem einem Buch einfach eine Trilogie zu machen. Man hätte vielleicht etwas umschreiben müssen, aber nicht so viel.
Die zweite Vorgehensweise, die ich dann doch am besten gefunden hätte wäre allerdings wenn Tim Curran einfach (naja schon nicht so easy) 200-300 Seiten gestrichen hätte, denn ich hatte oft das Gefühl, dass sich vieles einfach nur wiederholt. Allerdings muss man dann auch befürchten das viel von der Atmo hinten über fällt, was hingegen auch nicht gut wäre, denn davon lebt das Buch.
So wie das Buch nun ist, ist es gut, ja, aber es hätte bestimmt besser sein können und das finde ich irgendwie schade. Die Thematik und vieles was davon hier eingesetzt wurde finde ich ja auch richtig genial.

Für Horrorfans, die auf Grusel, Splatter, Meer, Nebel und richtig guter Atmo stehen und Bücher mögen die sich (eigentlich) schnell lesen lassen, aber auch keine Angst vor dicken Wälzern haben, ist Dead Sea ein blick echt wert.
Das Buch stammt aus dem Festa Verlag. Leider ist es inzwischen Out of Print, aber noch als eBook zu bekommen und natürlich auch noch gebraucht über ebay und co zu beziehen.

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