Die Rotte – U.L. Brich – Lesenswert vom 04.12.2019

Ahoi ihr Landratten,
(…oder wie ich gleich zu Anfang thematisch komplett am Thema vorbeischippere 😀 )

Ich habe jetzt gerade Die Rotte von U.L. Brich zuende gelesen. Dabei handelt es sich um eine 150 Seiten Tierhorror-Novelle, die zwei Punkte behandelt, die ich in dem Zusammenhang sehr interessant finde.

  1. Es spielt in Deutschland.
  2. Die Tiere die hier Angst und Schrecken verbreiten sind Wildschweine.

Die Rotte
U.L. Brich

Die Rotte

In dem Buch geht es um ein kleines Dorf mit Feldern, Wäldern und eben auch mit vielen Wildschweinen. Die Wildschweine verhalten sich, wie die Jäger plötzlich feststellen müssen, allen voran der Hauptcharakter Erik Maurer, aber anders als normal. Denn eines Nachts kommt ein Jagdkollege auf grausame Weise ums Leben und das ganze bleibt kein Einzelfall. Die Wildschweine in diesem Wald scheinen dazu gelernt zu haben, tricksen ihre Angreifer aus und werden so selbst zu Jägern. Diese Wildschweine haben nur ein Ziel- zu Töten!

Die Rotte hat mir überwiegend gut gefallen. Die Kapitel sind, bis auf die letzten beiden, relativ kurz und so kommt man schnell voran. Der Schreibstil ist auch eher gerade heraus und leicht zu verstehen, auch wenn einiges an Jägerlatein mit eingeflossen ist. Dies finde ich allerdings auch sehr gut, da es das ganze irgendwie glaubwürdiger macht, wenngleich mir natürlich klar ist, dass das hier nur eine Lightversion von dem ist was wirklich unter Jägern gesprochen wird. Die Geschichte weiß zu fesseln und ich finde die Idee Tierhorror nach Deutschland zu versetzten sehr interessant. Gerade auch das Wildschwein bietet sich da sehr gut an, da es das letzte große Wildtier ist, was neben dem Wolf dem Menschen wirklich (absichtlich?) gefährlich sein könnte, zumal es auch Intelligent genug ist sich selber gewisse Strategien auszudenken und Verhalten zu erlernen, die andere Tiere nie so vollziehen würden. Das ist hier auch gut gelungen wie ich finde.
Was mir an dem Buch nicht so gut gefallen hat war, dass hier das Wort „Kadaver“ immer wieder verwendet wurde und dann auch noch falsch(!). (Zur Info: Ein Kadaver ist ein Körper, der sich im Stadium der Verwesung befindet!) Das hat mich ein wenig in den Wahnsinn getrieben. Außerdem hat mich irritiert, das sich alle immer sofort was gebrochen haben und dann oft so das sie draufgingen. Das fand ich meist einfach unnötig und übertrieben. Ich weiß, dass das immer noch Unterhaltungsliteratur sein soll und diese harten Splatter- und Goreinlagen auch zum „Horror“ beitragen, aber trotzdem hätte ich mir dann schon, ein bischen mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, denn irgendwann wurde es einfach zur absurd. (Was nicht heißt das mich das nicht trotzdem Unterhalten hat 😉 )

Ist das Buch denn dann überhaupt Lesenswert?
JA! Auch wenn mich hier einige Dinge stören, das Thema ist nach wie vor super und die Geschichte ist auch gut. So wie hier die Sprache der Jäger einfließt ist es autentisch und es wird trotzdem von allen verstanden, was meiner mMeinung nach ebenfalls ein großer Pluspunkt bei dem Buch ist. Die Rotte ist ein schöner kleiner Vertreter im (deutschen) Tierhorror und bei Tierhorror (-Büchern), auch bei deutschen, sollte man vielleicht nicht unbedingt an Hochkultur denken (sorry 😉 ) und dann kann es auch echt Spaß machen.

Die Rotte ist beim Redrum Verlag erschienen und für 9,99€ zu haben.

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